Heute stelle ich den Riesling Kieselsandstein 2018 vom Weingut Beurer aus Kernen-Stetten im Remstal vor. Da in meinem Weinkeller Weißweine immer noch eine Minderheit sind, machte ich mich auf die Suche nach weiteren leckeren Tropfen. Nach dem ich im Sommer einige Chardonnay aus dem Remstal verkostet hatte, fanden nun ein paar Rieslinge aus dem Remstal den Weg in meinen Einkaufswagen.
Einer davon war der Riesling Kieselsandstein vom Weingut Beurer. Das Weingut wurde 1997 gegründet. Seit dem Start gilt es als Spezialist für sehr eigenständige Riesling-Weine. Nun sind die Rieslinge aus dem Remstal nicht mit anderen Weinregionen vergleichbar. Die Böden sind ganz andere. Somit haben auch die Rieslinge einen sehr eigenständigen Charakter. Das Weingut Beurer gehört zu den wenigen Remstäler Weingütern, welche es verstehen, diesen regionellen Charakter hervorzuheben.
Die Weine sind nach Demeter Bio-zertifiziert. Die Qualität der Weine entsteht bereits im Weinberg. Die Weinberge werden ökologische und biodynamisch gepflegt. Man ist Mitglied im VDP. Der Riesling Kieselsandstein ist ein Ortwein aus Stetten. Die Reben sind über 35 Jahre alt. Vergärt wird spontan im Edelstahltank. Der Wein liegt zum Teil bis über ein Jahr auf der Hefe. Dadurch erreicht man ein für Weißweine ungewöhnlich langes Reifepotential.
Farbe Riesling Kieselsandstein 2018
Helles goldgelb.
Aroma Riesling Kieselsandstein 2018
Fruchtig, Ananas, Limette, etwas Feuerstein, mineralisch, Artischoke und etwas Gemüse.
Geschmack Riesling Kieselsandstein 2018
Frisch, mineralisch, spritzig, dezent nach Pampelmuse, Grapefruit, Artischoke, Ananas, später ganz leicht nussig.
Abgang Riesling Kieselsandstein 2018
Dezent und harmonische Pampelmuse, Grapefruit, Artischoke und etwas nussiges. Sehr filigran
Fazit Riesling Kieselsandstein 2018
Vorab ein wichtiger Hinweis: Der Wein braucht ein großes Glas! Ich habe ein Bordeaux-Glas von Riedel verwendet. Erst darin öffnen sich die Aromen und Geschmack mit der Zeit. Man kann ihn durchaus auch 1 bis 2h vorher karaffieren! Vor allem jung getrunken, sollte man ihn sogar rechtzeitig karaffieren, damit er die Aromenvielfalt entwickeln kann. Aroma, Geschmack und Abgang sind sehr filigran. Dennoch ist es ein eigenständiger Wein. Die Stettener Weinberge gelten als die besten Riesling-Lagen im Remstal. Die Unterteilung des Weingutes nach den unterschiedlichen Böden schmeckt man hervorragend. Riesling aus dem Remstal. Ein Weißwein der auch locker bis zu 10 Jahre lagerfähig sein wird. Sofern der Vorrat so lange hält? Der 2018er hat 12,5% Alkoholvolumen. Für 15 Euro ein sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis. Kein einfach zu verstehender Wein. Eher ein Riesling für Kenner. Wer Mosel, Rheinhessen, Rheingau-Stilistiken gewohnt ist, wird sich mit dem Remstäler Terroir am Anfang schwer tun. Wer sich die Zeit und ein großes Glas nimmt, wird dafür belohnt werden.