In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich relativ selten einen Bordeaux genossen. Der Hauptgrund waren die teilweise sehr hohen Preise für einen richtig sehr guten oder hervorragenden Bordeaux. Nach solch langer Bordeaux-Abstinenz musste ich mal wieder zwei Rotweine aus dem Bordeaux kaufen. Von jedem fanden je 6 Flaschen den Weg in meinen Weinkeller. Mein Augenmerk waren möglichst Weine mit guten bis sehr guten Preis- Leistungsverhältnis. So fanden 6 Flaschen vom Chataeau Moulin Haut Laroque 2016er den Weg in meinen Weinkeller.
Das Weingut liegt in Fronsac. Die Region ist nun nicht gerade für die besten Rotweine bekannt. Dennoch bekommt man in den Randgebieten des Bordeaux durchaus die ein oder andere positive Überraschung. 24,95 Euro habe ich pro Flasche bezahlt. 14,5% Alkoholvolumen erscheint mir auf den ersten Blick für einen Bordeaux sehr mächtig? Die Cuveé besteht aus 68% Merlot, 19% Cabernet Franc, 8% Cabernet Sauvignon und 5% Malbec. Obwohl das Weingut nicht Bio-zertifiziert ist, erfolgt die Bearbeitung im Weinberg biologisch. Er wurde spontan vergoren. Die Reifung erfolgte für 18 Monate zu 1/3 in neuen und zu 2/3 in einfährigen Barriques. Der Ernteertrag lag unter 30 Hektoliter je Hektar. Dies wird durch alte Reben und konsequente Ertragsreduzierung im Weinberg erreicht. Das Ergebnis sollte eine konzentrierte Frucht sein?
Farbe Chateau Moulin Haut Laroque 2016
Kirschrot.
Aroma Chateau Moulin Haut Laroque 2016
Schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, etwas Heidelbeeren, Himbeeren, ganz leichter Rauch.
Geschmack Chateau Moulin Haut Laroque 2016
Fruchtig, ganz leicht feinherb, schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, saftig und fruchtig.
Abgang Chateau Moulin Haut Laroque 2016
Etwas fruchtig, würzig, Pfeffer, trocken, sehr lang.
Fazit Chateau Moulin Haut Laroque 2016
Ich habe den Wein über zwei Tage verkostet. Derzeit ist er noch sehr herb vom Tannin und Holz. Am zweiten Tag war das Tannin bereits gut in der Frucht eingebunden. Tolle Fruchtaromen und ein noch kräftiges Tanningerüst lassen ein hohes Reifealter erwarten. Manche Weinhändler geben die Trinkreife mit 2024 bis 2040 an. Ich mag extremes Tannin weniger. Deswegen würde ich den Wein ab 2028 – 2030 als harmonischen Genuß empfinden. Aber das ist Geschmackssache. Wem Tannin schmeckt, dem wird der Wein bereits in den nächsten Jahren schon Trinkgenuß bereiten. Bis 2040 kann der Wein sicherlich noch gut genoßen werden. Die 14,5% Alkoholvolumen merkt man weder im Aroma noch im Geschmack. Dennoch ist ein kräftig wirkender Wein. Mich hat er ganz leicht an einen Cahor oder durch seinen pfefferigen Abgang an einen Rhonewein erinnert. Aber nur in Nuancen. Das Preis- Leistungsverhältnis ist gut.