Von der Domaine de Fondreche aus dem Cotes du Ventoux habe ich schon einige sehr gute Weine verkostet. Bereits die Basisweine gibt es zu einem hervoragenden Preis- Leistungsverhältnis. Vor einigen Jahren gönnte ich mir zwei Flaschen des Divergente 2016. Ein Rotwein aus 100% aus Syrah-Trauben. Die Reben sind über 60 Jahre alt. Die Erträge sind sehr gering.
Bei vielen bekannten Weinkritikern wurde der Divergente 2016 sehr hoch bewertet. Jeb Dunnuck vergab 97 Punkte. Der Wine Advocate bewertete ihn mit 94 Punkte. Der Wine Spectator beurteilte ihn mit 92 Punkten. Vinum ehrte ihn mit 95 Punkten. Manche Experten ziehen Vergleiche mit einem großen Hermitage. Der Jahrgang ist inzwischen ausverkauft. Eine 0,75 l Flasche hat damals knapp 40 Euro kostet. Der aktuelle Jahrgang 2020 kostet mit 42 Euro nicht wesentlich mehr. Der 2016er hat 14,5% Alkoholvolumen. Den Divergente gibt es nicht in jedem Jahr. Nur die besten Jahrgänge werden als Divergente abgefüllt.
Farbe Divergente 2016
Fast schwarz.
Aroma Divergente 2016
Verhaltende Nase mit feinen dunklen und roten Früchten. Frische, etwas Feuerstein, Minze, Lavendel und grüner Pfeffer.
Geschmack Divergente 2016
Pflaumen, Brombeeren und etwas Säure und Frische von Himbeeren. US-Weinkritiker werden hier die Boysenbeere nennen. Eine Zuchtform der Himbeere x Brombeere. Schwarzkirschen, manchmal etwas Heidelbeere. Espresse, Leder, Grafit und Feuerstein. Trotz den 14,5% Alkoholvolumen wirkt der Wein nie schwer. Dafür sorgen eine gewisse Frische nach Eukalyptus, Lavendel und seine Würze nach grünem und schwarzem Pfeffer. Ein sehr komplexer Syrah, der Zeit zum entdecken braucht.
Abgang Divergente 2016
Sehr lange. Dunkle Früchte mit Frische vom Eukalyptus und etwas Feuerstein, Espresso, Leder, Grafit und Feurstein. Am Ende übernimmt der schwarze Pfeffer mit angenehmer Würze die Oberhand.
Fazit Divergente 2016
Rund 40 Euro für einen 95 Punkte-Wein ist noch ein moderater Preis. Im Duft war er mir derzeit noch zu verhalten. Manch anderer Weinfreund würde den Wein in der Nase als feminin bezeichnen. Fein und filigran. Am Gaumen zeigt er was ein großartiger Syrah-Wein für eine Komplexität mit filigraner Finesse sein kann. Ein sehr komplexer und jetzt schon ein großartiger Genuß. Sicherlich hat der Wein mindestens weitere 10 Jahre Lagerpotential.
Der Ausbau erfolgt in größeren Fuder-Eichenholzfässern aus neuem Holz über 12 Monate. Das Holz ist sehr fein eingebunden und unterstütz Aroma und Geschmack hervorragend. Die zweite Flasche werde ich noch ein paar Jahre reifen lassen. Mal sehen, ob dann in der Nase eine intensivere Frucht erkennbar sein wird? Bezugsmöglichkeiten im gut sortierten Weinfachhandel wie Pinard de Picard.