Knapp 50 Euro habe ich für eine 0,75l Flasche bezahlt. Manch anderer Händler hat bis zu 60 Euro verlangt. 13,5% Alkoholvolumen. Die Lage Sankt Paul liegt auf französischen Boden. Ein Südhang mit Kalkgestein. Viele Weinkenner halten den Pinot Noir Sankt Paul als einer der besten Pinot Noirs aus Deutschland. Oft wird er sogar mit den besten roten Burgundern aus Frankreich verglichen. Ich habe mir vor Jahren 3 Flaschen zur Reifung in den Keller gelegt. Die erste wurde Ende 2022 zum ersten Mal verkostet.
Farbe Pinot Noir Sankt Paul 2014
Purpurrot mit leicht orangen Rand.
Aroma Pinot Noir Sankt Paul 2014
Intensive Fruchtaromen, dunkle Kirschen, Erdbeeren, Brombeeren, Marmelade, dunkler Fruchtkompott, Veilchenduft, Gemüse, dezenter Kohlduft. Enorm komplexes Aroma!
Geschmack Pinot Noir Sankt Paul 2014
Saftig, kräftiger Antritt. Frische, Kirschen, Himbeeren, leicht rauchig, etwas herb, fein eingebundenes Holz. Würzig, Pfeffer und ätherische Kräuter. Trotz seiner wuchtigen Geschmacksnuancen ein sehr filigran ausbalancierter Rotwein.
Abgang Pinot Noir Sankt Paul 2014
Brombeeren, fruchtig, leicht herb vom Holz, würzig und ätherische Kräuter mit sehr langen Abgang.
Fazit Pinot Noir Sankt Paul 2014
Ich hatte schon den ein oder anderen etwas günstigeren Pinot Noir vom Weingut Friedrich Becker im Glas. Meist waren mir diese noch zu holzlastig. Vermutlich habe ich diese aber zu früh verkostet. Diesen Fehler wollte ich beim Sankt Paul nicht machen. Wobei 8 Jahre für einen Pinot Noir aus dieser Lage vermutlich noch kein Alter ist?
Meine Erwartungen wurden übertroffen. Er zeigt jetzt schon im Duft und Geschmack eine tolle Frucht und Komplexität. Wobei der Holzeinsatz auch jetzt noch sehr gut schmeckbar ist. Dennoch ist das Holz bereits sehr harmonisch in der Frucht integriert. Es erweitert den Geschmack um Pfeffer und Gewürznoten im enormen Umfang. Nicht auf die plumbe Art. Zwar wuchtig aber dennoch filigran integriert. Das passt einfach. Normalerweise bin ich kein Freund von viel Holzeinsatz. Beim Sankt Paul mache ich aber die berühmte Ausnahme, da hier das Holz den Wein auf ein höheres Niveau bringt.
Für Pinot-Noir-Fans durchaus eine preisgünstigere Alternative zu den weitaus teureren Grand Crus aus dem Burgund. Der 2014er Jahrgang wird vermutlich ausverkauft sein. Aktuelle Jahrgänge bekommt man im gut sortierten Fachhandel wie Pinard de Picard.