In den 90er Jahren verschlug es micht beruflich für zwei Jahre nach Baden. Unser Wohnort war am Kaiserstuhl. Schnell lernte ich dort den Grauen Burgunder kennen und lieben. Ich weiß nicht wann ich den letzten Kaiserstühler Grauburgunder im Weinglas hatte? Sicherlich ist es mindestens zehn Jahre her. Vereinzelt hatte ich in den letzten Jahren eine Grauburgunder aus dem Remstal verkostet. Vereinzelt auch in einer Weißwein-Cuvee aus dem Remstal. Allerdings haben die Remstäler Grauburgunder bisher nie die Klasse wie die vom Kaierstuhl.
Kein Wunder, daß bei meiner jüngsten Johner-Bestellung auch ein Grauburgunder den Weg in meinen Einkaufskorb fand. Grauer Burgunder 2018. Der Basiswein von Johner und dieser Rebsorte. Wer das Weingut kennt, weiß das man auch diesen Wein akribisch produziert. Bereits im Weinberg erfolgt eine großzügige Grünlese. Bei diesem Jahrgang wurden auch noch die Beeren selektiert. Jede Menge Handarbeit. Eine 0,75 l Flasche kostet aktuell 12 Euro. Für den Arbeitsaufwand viel zu günstig. Aber am Ende muß auch die Qualität passen. 13,5% Alkoholvolumen.
Farbe Grauer Burgunder 2018 – Karl H. Johner
Blasses hellgelb.
Aroma Grauer Burgunder 2018 – Karl H. Johner
Zitrone, Limette, Stachelbeeren, Ananas.
Geschmack Grauer Burgunder 2018 – Karl H. Johner
Mild, erstaunlich cremig, Ananas, Limette, Mandarine, Honigmelone, Grapefruit. Toller Fruchtcocktail!
Abgang Grauer Burgunder 2018 – Karl H. Johner
Limette, Ananas und Grapefruit, lang.
Fazit Grauer Burgunder 2018 – Karl H. Johner
Beim Genuss hatte ich ein Deja Vu. So schmeckt für mich der klassische Kaiserstuhl. Wobei es bei dem 2018er wohl eher klassischer Kaierstuhl gepaart mit Burgunder-Finesse ist. In über zwanzig Jahren ist dieser Basiswein noch viel besser als in den 90er Jahren!
Sehr fein, dezente Säure und fruchtig cremig umschmeichelt er den Gaumen. Selten habe ich für 12 Euro solch einen tollen und harmonischen Weißein verkostet. Er ist jetzt bereits sehr gut genießbar. Hat aber durchaus noch Lagerpotential die nächsten 10 Jahre. Großartiges Preis- Leistungsverhältnis.